6-Monats-Mittel SZ Arbeiter

Kollektivvertrag Arbeitskräfteüberlassung (Arbeiter)

Der Kollektivvertrag für ArbeiterInnen im Gewerbe der Arbeitskräfteüberlassung regelt für diese die Bezahlung der Sonderzahlungen (abgkürzt: SZ)

  • Urlaubszuschuss (UZ) in XVI Abs. 2 - 7
  • Weihnachtsremuneration (WR) in XVII Abs. 1 - 6

Dort steht unter anderem:

  • Regelungen in Beschäftiger-KVs sind nicht anzuwenden.
  • Die Bezahlung je Sonderzahlung ist ein Monatsentgelt. Berechnet als Mittel der vorangegangenen 6 vollen Monate vor Fälligkeit.
  • Überstunden (dazu zählt auch die Mehrarbeit) sind in jedem Fall enthalten. Eine Prüfung auf Regelmäßigkeit wie beim 13-Wochen-Mittel findet nicht statt.
  • Zeiten ohne Entgeltanspruch verringern den Divisor.
  • Bei Eintritt nach Jahresbeginn und/oder Austritt vor Jahresende steht der aliquote Teil zu.

Nicht enthalten im Mittel sind Aufwandsentschädigungen wie Taggelder, Fahrtkostenersatz usw.
In jedem Fall enthalten sind Zulagen wie Montagezulage, Erschwerniszulage usw.

Bitte lesen Sie im KV AKÜ die weiteren Details nach!


Wie StaffSupply rechnet


Für die Berechnung der Sonderzahlungen ist es zwingend erforderlich, die tatsächlich geleisteten Normalarbeitsstunden einzugeben.
Das gilt uneingeschränkt auch bei Mitarbeitern, die einen Monatsbezug erhalten!
Missachtung dieser Vorschrift erzwingt sehr zeitaufwändiges Nachtragen der Normalarbeit der letzten 6 Monate!
Stellt der konsultierte Support das Fehlen der Normalarbeit fest, wird die Zeit der Fehlersuche und Erklärung immer als bezahlte Dienstleistung verrechnet.

Wenn PersonalverrechnerInnen Sonderzahlungen selbst berechnen, aliquotieren sie mit den im Einzelfall angenehmsten Einheiten. Zum Beispiel 3 von 12 Monaten. Oder 7 von 52 Wochen. Oder 9 von 365 Kalendertagen. Oder bei Teilzeit mit 25/38,5.

Ein Computerprogramm dagegen verwendet immer den selben Algorithmus (Rechenvorgang, Programmablauf). Dieser muss daher für jede Dauer des Dienstverhältnisses und jede Mischung von Vollzeit und unterschiedlichen Teilzeiten funktionieren!
Deshalb erfolgen alle Berechnungen soweit wie möglich mit Stunden, weil es diese immer gibt und auch die auszuwertenden Daten der Zeiterfassung in Stunden vorliegen.


Einstellungen ermitteln

BUAK

Wenn Urlaubszuschuss berechnet werden soll, schaut StaffSupply im Fenster Mitarbeiter, Register DV nach, ob im aktuellen Dienstverhältnis das Hackerl BUAK gesetzt ist.
Wenn ja, wird "Kein UZ weil BUAK in DV." ins Protokoll geschrieben und der Vorgang abgebrochen.

Optionen

Im Fenster Optionen, Register SZ/UEL/ZA und Urlaub, im Kombinationsfeld bisherige SZ wir ermittelt, ob in

  • Stunden abziehen (das ist empfehlenswert)
  • in Euro abziehen

eingestellt ist.

Mitarbeiter-Abrechnung

Im Fenster Mitarbeiter-Abrechnung werden folgende Einstellungen ausgewertet:

  • Sz Berechnung
    • keine Sonderzahlungen berechnen
      wenn Sie die SZ selbst als manuelle Sonderzahlung festlegen möchten
      oder bei Austritt mit Wiedereinstellungszusage die SZ ins nächste DV übernehmen möchten.
    • 6 Monatsmittel (Kv Arbeitskräfteüberl.)
      Das ist im Regelfall die richtige Einstellung.
    • 6 Monatsmittel der Grundstunden
      Diese Einstellung sollten Sie (heutzutage) nicht (mehr) verwenden.
  • Sz wenn mindestens Arbeitstage im DV (0...immer)
    Sollte 0 sein. Höhere Werte sind riskant und können zu Lohndumping führen.

Dienstverhältnis

  • laufendes Dienstverhältnis (normale Abrechnung)
    • SZ nur aliquot zur bisherigen Dauer des DV in diesem Jahr
      Wenn im Fenster Mitarbeiter-Abrechnung das Hackerl vor Urlaubszuschuss und/oder Weihnachtrem. gesetzt wurde.
    • SZ bis Jahresende
      Wenn im Fenster Mitarbeiter-Abrechnung das Hackerl vor Urlaubszuschuss und/oder Weihnachtrem. gesetzt wurde
      und das Hackerl vor ganzes Jahr darunter ebenfalls.
      Für den bereits in der Vergangenheit liegenden Teil des Dienstverhältnisses wird die SZ berechnet und dann für den Rest des Jahres mit der gleichen Bezahlung extrapoliert.
    • SZ für ?? Tage
      Wenn im Fenster Mitarbeiter-Abrechnung das Hackerl vor Urlaubszuschuss gesetzt wurde
      und im Feld für eine Zahl größer 0 steht und im Kombinationsfeld dahinter Arb.Tage ausgewählt wurde.
      Damit kann der Urlaubszuschuss zum Beispiel für 10 (von 25) Arbeitstage ausbezahlt werden.
    • SZ für ? Wochen
      Wenn im Fenster Mitarbeiter-Abrechnung das Hackerl vor Urlaubszuschuss gesetzt wurde
      und im Feld für eine Zahl größer 0 steht und im Kombinationsfeld dahinter Woche(n) ausgewählt wurde.
      Damit kann der Urlaubszuschuss zum Beispiel für 3 (von 5) Wochen ausbezahlt werden.
    • Akonto SZ nur aliquot zur bisherigen Dauer des DV in diesem Jahr
      Fenster Akonto Sonderzahlung, Sz bis Monat Jänner, Februar, ... ,Oktober, November
    • Akonto SZ bis Jahresende
      Fenster Akonto Sonderzahlung, Sz bis Monat Dezember
  • beendetes Dienstverhältnis (Endabrechnung)
    Anmerkung: weil AnwenderInnen in StaffSupply selbst Austrittsgründe anlegen können, werden nicht diese ausgewertet, sondern die im Fenster Austrittsgrund hinterlegten GKK-Codes.
    • Austrittsgrund Entlassung oder unbegründeter vorzeitiger Austritt:
      Kein Anspruch auf Sonderzahlung. Rückverrechnung von zu viel bezahlter Sonderzahlung möglich.
    • Kündigung durch den Dienstnehmer:
      Anspruch auf (aliquote) Sonderzahlung vorhanden. Rückverrechnung von zu viel bezahlter Sonderzahlung möglich.
    • Alle anderen Austrittsgründe:
      Anspruch auf (aliquote) Sonderzahlung vorhanden. Keine Rückverrechnung von zu viel bezahlter Sonderzahlung.

Auswertungszeitraum

Wenn möglich wertet StaffSupply 6 volle Monate aus.
Zum Beispiel: bei Austritt am 19.April sind 6 volle Monate davor 1.Oktober des Vorjahres bis 31.März des aktuellen Jahres.

Bei kürzeren Dienstverhältnissen ist der Auswertungszeitraum der Ersteintritt (auch wenn dieser im Vorjahr war)
bis letzter Tag der Abrechnung.

Ersteintritt

Der Ersteintritt ist zunächst der Eintritt des aktuellen DVs.
Wenn in einem DV das Hackerl Fortsetzung gesetzt ist oder das DV davor mit Austrittsgrund Ummeldung endetete, dann ist das Dv davor der Ersteintritt.
Das setzt sich so lange fort, bis in einem DV weder der Austrittsgrund Ummeldung ist noch das DV davor das Hackerl Fortsetzung hatte.


Bezahlung pro Stunde ermitteln

Aus der Zeiterfassung werden alle Zeitarten des Auswertungszeitraums aufgelistet.

Wenn die Zeitart den Anspruch erhöht, beginnt die Zeile mit einem E (für Euro).
Für solche Zeitarten steht im Fenster Zeitart im Kombinationsfeld Sonderzahlungen: in SZ enthalten.
Das Produkt aus Menge (Stunden Mitarbeiter) mal Bezahlung erhöht die Summe der Euros.

Wenn die Zeitart zu den Grundstunden gehört (Normalarbeit, Feiertag, Urlaubsentgelt, Krankenentgelt, Sozialzeiten wie Amt, Arzt, Übersiedlung, Hochzeit, Todesfall) steht in der zweiten Spalte Std (für Stunden).
Für solche Zeitarten steht im Fenster Zeitart im Kombinationsfeld Grundstunden (kann Teil von Monatsbezug sein): ja.
Die Menge (Stunden Mitarbeiter) erhöht die Summe der Stunden.

Die Bezahlung pro Stunde ist Summe Euros dividiert durch Summe Stunden (beides im Auswertungszeitraum).
Dieser Wert ist unabhängig davon, wie viele Stunden gearbeitet wurden (Vollzeit, Teilzeit, Geringfügige).


Anzahl Stunden ermitteln

Für ein ganzes Jahr Vollzeit steht ein Monatsentgelt zu. In Stunden sind das 167,4 Stunden.

Aliquotieren für Anspruchszeitraum weniger als ein ganzes Jahr

Wenn der Anspruchszeitraum nicht ein ganzes Kalenderjahr ist, gebührt der aliquote (verhältnismässige) Anspruch.
Dafür wird mit Kalendertagen aliquotiert: Kalendertage im Anspruchszeitraum / Kalendertage ganzes Jahr (365 oder 366 im Schaltjahr) Zu Aliquotieren nach Kalendertagen ist aus folgenden Gründen:

  • Eintritt nach dem 1. Jänner des aktuellen Jahres
  • Austritt vor dem 31. Dezember des aktuellen Jahres
  • Es wird nur ein Teil der Sonderzahlung ausbezahlt.
    Zum Beispiel Urlaubszuschuss für 3 von 5 Wochen.
    Oder Weihnachtsremuneration für den Anspruchszeitraum Beginn DV im aktuellen Jahr bis Oktober.

Aliquotieren für weniger als Vollzeit gearbeitet

Wenn im aktuellen Dienstverhältnis im aktuellen Jahr weniger gearbeitet wurde als Vollzeit reduziert sich die Menge der Stunden für die SZ im gleichen Verhältnis.
Dafür wird mit Stunden aliquotiert: Grundstunden im Abrechnungezeitraum / Vollzeitstunden im Abrechnungszeitraum.
Als Abrechnungszeitraum gilt hier Eintritt oder Jahresanfang (das spätere Datum wird genommen) bis Ende der Abrechnung, in der die Sonderzahlung ausbezahlt wird. Zu Aliquotieren nach Stunden ist aus folgenden Gründen:

  • Präsenzdienst, Zivildienst, Karenz usw.
  • Teilzeit (weniger als 38,5 Stunden / Woche gearbeitet

Die theoretischen Vollzeitstunden für einen Zeitraum

Dafür ermittelt StaffSupply die theoretischen Arbeitstage (Montag bis Freitag, auch Feiertag zählen hier als "Arbeitstage", weil diese ja auch den Anspruch auf SZ erhöhen)) im Zeitraum (zum Beispiel im aktuellen Kalenderjahr) und multipliziert deren Anzahl mit 7,7.
Das ist für das ganze Jahr eine Zahl in der Größenordnung von 52 Wochen mal 38,5 = 2002 Stunden. Auf Grund der Kalendermechanik (Schaltjahre, wie viele Wochenenden im Jahr) ist der tatsächliche Wert manchmal etwas kleiner oder größer.

Die Anzahl der Grundstunden für einen Zeitraum

Die Summe der Mengen von Zeitarten wie Normalarbeit, Feiertag, Urlaubsentgelt, Krankenentgelt, Sozialzeiten wie Amt, Arzt, Übersiedlung, Hochzeit, Todesfall.
Teilzeit und Karenz, Präsenzdienst usw wird durch weniger Stunden automatisch berücksichtigt.

Falls die Summe der Grundstunden im Zeitraum größer ist als die Anzahl der Arbeitstage im Zeitraum mutipliziert mit 7,7 wird sie auf diesen Wert reduziert.

Berechnung der Stunden für SZ (Aliquotierung von 167,4)

  • Endabrechnung, SZ aliquot Dienstverhältnis im aktuellen Jahr:
    Grundstunden in Dienstverhältnis / Vollzeitstunden in Dienstverhältnis
    * Kalendertage Dienstverhältnis / Kalendertage ganzes Jahr * 167,4
  • Abrechnung, SZ aliquot bisherigen Dienstverhältnis im aktuellen Jahr:
    Grundstunden in Dienstverhältnis / Vollzeitstunden in Dienstverhältnis
    * Kalendertage Dienstverhältnis / Kalendertage ganzes Jahr * 167,4
  • Abrechnung, SZ für ganzes Jahr:
    Grundstunden in Dienstverhältnis / Vollzeitstunden in Dienstverhältnis
    * Kalendertage Eintritt bis Jahresende / Kalendertage ganzes Jahr * 167,4
  • Urlaubszuschuss für X Tage:
    Grundstunden in Dienstverhältnis / Vollzeitstunden in Dienstverhältnis * X Tage / 25 * 167,4
  • Urlaubszuschuss für X Wochen:
    Grundstunden in Dienstverhältnis / Vollzeitstunden in Dienstverhältnis * X Wochen / 5 * 167,4

Protokoll

Im Fenster Mitarbeiter, Register Abrechnung, Klicken Sie auf die Schaltfläche Details SZ, UEL, ZA ...
Im Fenster Details für Sonderzahlungen, Urlaubsersatzleistung, Zeitausgleich klicken Sie auf eine Zeile.
Mit Klick auf Vorschau sehen Sie das Protokoll am Bildschirm. Mit Klick auf Drucken wird es auf dem Standard-Drucker ausgegeben.


Zusammenfassung

  • Sonderzahlung für ein Jahr Dienstverhältnis mit Vollzeit: 167,4 Stunden (Monatsentgelt) * Durchschnittsentgelt der letzten 6 vollen Monaten (in € pro Stunde)
  • Bei kürzerem Dienstverhältnis werden die 167,4 Stunden nach Kalendertagen aliquotiert.
  • Bei Teilzeit werden die 167,4 Stunden (zusätzlich) nach geleisteten Grundstunden zu Vollzeitstunden aliquotiert.
  • Berechnung des Durchschnittsentgelts der letzten 6 Monate
    • Auswertungszeitraum ermittel: wenn möglich 6 volle Monate, sonst von Eintritt bis letzter Tag Abrechnung (Monatsende oder Austritt)
    • Summe Euro im Auswertungszeitraum ist Entgelt für Normalarbeit, Überstunden, Zulagen, Feiertag, Krank, Urlaub usw. Nicht enthalten sind Aufwandsentschädigungen wie Taggelder.
    • Grundstunden im Auswertungszeitraum: Summe StundenMitarbeiter von Normalarbeit, Feiertag, Krank, Urlaub usw. Nicht enthalten Überstunden und Zulagen.
    • Durchschnittsentgelt = Summe Euro / Summe Grundstunden