
13-Wochen-Mittel
Kollektivvertrag Arbeitskräfteüberlassung (Arbeiter)
Der Kollektivvertrag für ArbeiterInnen im Gewerbe der Arbeitskräfteüberlassung regelt für diese die Berechnung des 13 Wochen Mittels:
- XV. Entgelt bei Arbeitsverhinderung
Entgeltanspruch bei Erkrankung
1. In die Berechnung der Ansprüche nach dem EFZG sind Überstunden einzubeziehen, wenn sie in den letzten 13 abgerechneten Wochen (oder 3 Monaten) vor Eintritt der Arbeitsverhinderung in mindestens 7 Wochen geleistet wurden oder in der Entgeltfortzahlung enthalten waren.
Wochen mit Abwesenheitszeiten ohne Entgeltanspruch sind auszuscheiden.
Die herangezogenen 13 Wochen (3 Monate) sind auch einer Berechnung des Durchschnittes des Entgelts zu Grunde zu legen. - XVI. Urlaub und Urlaubszuschuss
1. Während der Überlassung gelten für die überlassenen Arbeitnehmer die im Beschäftigerbetrieb für vergleichbare Arbeitnehmer gültigen gesetzlichen, kollektivvertraglichen sowie sonstigen im Beschäftigerbetrieb geltenden verbindlichen Bestimmungen allgemeiner Art, die sich auf Aspekte des Urlaubs beziehen.
In die Berechnung des Urlaubsentgeltes sind Überstunden einzubeziehen, wenn sie in den letzten 13 abgerechneten Wochen (oder 3 Monaten) vor Urlaubsantritt in mindestens 7 Wochen geleistet wurden oder in der Entgeltfortzahlung enthalten waren.
Wochen mit Abwesenheitszeiten ohne Entgeltanspruch sind auszuscheiden.
Die herangezogenen 13 Wochen (3 Monate) sind auch einer Berechnung des Durchschnittes des Entgelts zu Grunde zu legen.
Für Feiertag, Urlaubsentgelt, Krankenentgelt usw. ist die Bezahlung also ein Mittelwert der 13 vorangegangenen Wochen.
Nicht enthalten im Mittel sind Aufwandsentschädigungen wie Taggelder.
In jedem Fall enthalten sind Zulagen wie Montagezulage, Erschwerniszulage usw.
Bei Überstunden (dazu zählt auch die Mehrarbeit) ist die Regelmäßigkeit zu prüfen.
Wenn in mindestens 7 von 13 Wochen Überstunden geleistet sind ist eine sehr dumme Definition von Regelmäßigkeit.
Weil sie nicht regelt, wie bei weniger als 13 vollen Wochen vorzugehen ist.
Für einen vernunftbegabten Menschen wäre logisch: frühestens nach 7 Wochen mit Überstunden kann es Regelmäßigkeit geben.
Im Gegensatz dazu konstruieren Juristen, Gewerkschafter und GPLA-Prüfer aus dieser dummen Definition einen Anspruch auf Regelmäßigkeit
auch bei kürzeren Beobachtungszeiträumen - es wurde auch schon bei zwei Tagen mit Überstunden eine Regelmäßigkeit "festgestellt".
Wie StaffSupply rechnet
Einstellungen ermitteln
Im Fenster Optionen, auf Register Abrechnung, wird das Feld Beobachtungszeitraum mindestens ausgelesen. Damit steuert die AnwenderIn, wie bei kürzeren Auswertungszeiträumen die dumme 7 von 13 Wochen Regel angewendet werden soll.
- Eine Zahl > 0
ist die Mindestanzahl von Wochen Beobachtungszeitraum, um die Regelmäßigkeit von Überstunden prüfen zu können (zB 3). - Die Zahl -7
bewirkt, dass ab 7 Wochen mit Überstunden die Regelmäßigkeit angenommen wird (egal wie viele Wochen Beobachtungszeitraum, maximal 13). - Die Zahl -2
bewirkt, dass auch tageweise die Regelmäßigkeit geprüft wird. Ab zwei Tagen, an denen Überstunden geleistet wurden, kann es Regelmäßigkeit geben.
Im Fenster Optionen, auf Register Einstellungen, wird die Zeile Überstunden in ZA in Mittel 13 Wochen ausgelesen. Wenn die Zeile nicht vorhanden ist, wird der Standardwert verwendet.
- 0
bedeutet nein, die auf das Zeitausgleichskonto gebuchten Überstunden erhöhen das Mittel nicht. - 1
bedeutet ja, die auf das Zeitausgleichskonto gebuchten Überstunden erhöhen das Mittel. Das ist der Standardwert.
Auswertungszeitraum
Ganze Wochen Auswertungszeitraum
Das Datum von Anfang (Montag) und Ende (Sonntag) von den 13 Wochen vor dem Stichtag (= Feiertag, Urlaubstag usw) wird ermittelt.
Beispiel: 5.Mai 2016 (Christi Himmelfahrt): 1. Februar 2016 bis 1.Mai 2016 (KW 5 bis 17)
Wenn der Eintritt nach dem Datum für Anfang liegt:
- Eintritt am Montag: mit dem Eintrittsdatum beginnt der Auswertungszeitraum
- Eintritt nicht am Montag: mit Montag der nächsten Woche nach dem Eintritt beginnt der Auswertungszeitraum.
Es gibt zwei mögliche Ergebnisse:
- Noch keine ganze Woche Auswertungszeitraum vorhanden.
- Ganze Wochen Auswertungszeitraum : Zahl zwischen 01 und 13 von: Datum Beginn bis: Datum Ende
Wenn die Anzahl der ganzen Wochen weniger als 12, aber mindestens 1 ist:
- Gibt es in der Eintrittswoche mindestens 3 Arbeitstage (Montag bis Freitag) zählt sie zum Auswertungszeitraum
- Gibt es in der Woche mit dem Feiertag/Urlaubstag/Krankenstandstag usw. davor mindestens 3 Arbeitstage (Montag bis Freitag) zählt sie zum Auswertungszeitraum
Beispiel: Eintritt 12.April 2016, 13 Wochen Mittel für 5.Mai 2016 (Feiertag Christi Himmelfahrt):
ganze Wochen sind die KWs 16 und 17.
In der Eintrittswoche gibt es 4 Arbeitstage, KW 15 erweitert deshalb den Auswertungszeitraum.
Vor dem Feiertag am Donnerstag gibt es 3 Arbeitstage (Mo, Di, Mi), daher zählt die KW 18 auch zum Auswertungszeitraum.
3 oder mehr Wochen Auswertungszeitraum
Tabelle Wochen des Auswertungszeitraums
In einer Tabelle wird der Auswertungszeitraum dargestellt mit folgenden Spalten:
KW ... Zahl für die Kalenderwoche
Wochenerster ... Datum Montag (oder Eintritt in der ersten Woche)
Wochenletzter ... Datum Sonntag (oder Vortag in der letzten Woche)
ÜStd ... gibt es in dieser Woche Überstunden, Ja oder Nein
ÜStd T ... so viele Überstunden wurden in dieser Woche in Zeiterfassung täglich eingegeben oder leer
ÜStd W ... so viele Überstunden wurden in dieser Woche in Zeiterfassung wöchentlich eingegeben oder leer
ÜStd M ... wurde im Fenster Zeiterfassung monatlich für diese KW die Eigenschaft Überstunden auf Ja gestellt (J oder
leer)
Es gibt zwei mögliche Ergebnisse:
- Wochen mit Überstunden * 2 größer als Anzahl Auswertungswochen, daher: Überstunden regelmäßig.
- Wochen mit Überstunden * 2 kleiner oder gleich Anzahl Auswertungswochen, daher: Überstunden unregelmäßig.
weniger als 3 Wochen Auswertungszeitraum
In Beobachtungszeitraum mindestens steht -2
Es wird tageweise auf Regelmäßigkeit geprüft.
Eine Tabelle mit den Arbeitstagen von Eintritt bis Vortag des Stichtags mit folgenden Spalten wird erstellt:
Datum ... selbsterklärend, oder?
ÜStd ... gibt es an diesem Tag Überstunden, Ja oder Nein
ÜStd T ... so viele Überstunden wurden an diesem Tag in Zeiterfassung täglich eingegeben oder leer
Es gibt zwei mögliche Ergebnisse:
- Tage mit Überstunden * 2 größer als Anzahl Auswertungstage, daher: Überstunden regelmäßig.
- Tage mit Überstunden * 2 kleiner oder gleich Anzahl Auswertungstage, daher: Überstunden unregelmäßig.
In Beobachtungszeitraum mindestens steht nicht -2
sondern -7 oder eine Zahl größer als 0:
weil kein ausreichend langer Auswertungszeitraum vorliegt ist keine Regelmäßigkeit feststellbar.
Berechnung des Mittelwerts
Die Prüfung, ob Überstunden regelmäßig, das heißt in mehr als der Hälfte der Wochen geleistet wurde, findet immer wochenweise statt. Das ist möglich, weil auch bei der monatsweisen Zeiterfassung eine Eingabe erfolgt, in welchen Kalenderwochen Überstunden geleistet wurden.
Für die Berechnung des Mittelwerts in Euro pro Stunde müssen die Daten der Zeiterfassung ausgewertet werden. Bei monatlicher Zeiterfassung ist dann eben keine Information vorhanden wie viele Stunden zB in den ersten zwei Wochen des Monats geleistet wurden.
Deshalb wird als erstes bestimmt und protokolliert , wie viele von den maximal 3 ganzen Monate zwischen Eintritt und Stichtag vorhanden sind.
Darunter steht im Protokoll, wie viele davon tatsächlich Daten aus Zeiterfassung monatlich enthalten.
Danach wird ermittelt, wie viele ganze Wochen als Auswertungszeitraum zur Verfügung stehen und in wie vielen davon Eingeben ais Zeiterfassung täglich und/oder wöchentlich enthalten.
Gibt es monatliche Eingaben wird das Mittel monatsweise berechnet, andernfalls wöchentlich. Bei weniger als 3 Wochen wird tageweise gerechnet.
Nun werden alle laufenden Bezüge im Auswertungszeitraum aufgelistet.
In Summe Euro enthalten
In der ersten Spalte steht ein Buchstabe.
Ein Großbuchstabe bedeutet, in der Menge mal Bezahlung dieser Zeile in Summe Euros enthalten.
Ein Kleinbuchstabe bedeutet, nicht in der Summe enthalten.
Die einzelnen Buchstaben sagen etwas über die Art der Zeile aus:
- ü oder Ü
Überstunden und Mehrarbeit - z oder Z
Stunden auf dem Zeitausgleichskonto - M (m gibt es nicht)
von Grundstunden, die mit einem 13-Wochen-Mittel bezahlt wurden (zB Feiertag, Krankenentgelt, Urlaubsentgelt, ...) geht nur das Mittel, also der Teil der Bezahlung über der Entlohnung der Normalarbeit, in die Summe der Euros ein.
Deshalb nicht wundern, wenn in einer Zeile mit M als Bezahlung 0.00 steht - das ist kein Fehler, sondern bedeutet, dass kein Mittel die Bezahlung ����ber den Wert von Normalarbeit erhöht hat. - e oder E
Das E steht für Euro. Zeilen, auf die keine der Eigenschften der anderen Buchstaben zutrifft.
Das ist bei E zB bei Montagezulage, Schichtzulagen usw.
Das kleine e steht vor Normalarbeit und Monatsbezügen. Denn wir berechnen hier ja als Mittel, was über die Bezahlung von Normalarbeit (bzw Monatsbezug) hinaus gehend bezahlt wurde.
Stunden
Zeilen, in deren 2. Spalte Std steht, erhöhen mit ihrer Menge die Summe der Stunden.
Datum von - bis
Die nächsten beiden Spalten sind das Datum von - bis für den Zeitraum. Das kann von einem Tag bis zu einem Monat sein.
Menge
Stunden Mitarbeiter aus der Zeiterfassung.
Bezahlung
Die Bezahlung, wie sie bei der Mitarbeiterabrechnung berechnet wurde.
Bei Überstundengrundlohn auf dem Zeitausgleichskonto gibt es noch keine Bezahlung. Hier wird die Bezahlung der Normalarbeit am Stichtag
verwendet.
Stunden mal Bezahlung
Dieser Wert erhöht bei Großbuchstaben in der ersten Spalte die Summe der Euros.
Zeitart
Die Beschreibung der Zeitart, zB Normalarbeit oder Überstundenzuschlag 50%.
Das Ergebnis
Das Mittel ergibt sich als Summe der Euros dividiert durch Summe der Stunden.
Die Bezahlung ist das Mittel plus die Bezahlung für Normalarbeit der Überlassung, in deren Überlassungszeitraum die Nichtarbeit fällt.